09.04.2009 von Weibi
Thema: Rätsel
09.04.2009 von Weibi
09.04.2009 von Weibi
Was ist das?
Geat a Nigerl
übers Stigerl,
hat an Schlögl im Arsch?
And the winner is.......
09.04.2009 von JoDo
Um Gottes Willen!
Was soll denn das sein?
Bitte um einige nähere / zielführende Hinweise ...
ein konsternierter
JoDo
09.04.2009 von Weibi
Na gut,
damit ich nicht mit dem Riechfläschchen kommen muss, sei nur soviel gesagt:
Es hat indirekt was mit Ostern zu tun!
10.04.2009 von System1
Nigerl = Karnickel, "Kinigl"-Hase?
Die letzte Zeile sagt mir nur Dinge, die sicher nicht gemeint sind, wenn es sich um Ostern handelt.
Schlögl ist in Wien/Umg. ein Teil des Rindes (bitte einen Fleischhauer fragen, was genau).
Und den hat das Nigerl im A...?
Ein konsternierter
Klinsky
11.04.2009 von Weibi
Ja, es ist ein Tier, aber weder Karnickel noch Hase. Die können (soviel ich weiss), nicht über Stigerln laufen.
Ich muss zugeben, ich hab den Spruch auch noch nie gehört, hätte es also auch nicht eraten. Stammt offensichtlich aus Kärnten und hab es gerade in meinem schon oft zitierten "schlauen" Kochbuch gelesen.
Und da gerade Ostern ist ....
lG, Weibi
PS: Ihr habt ja noch ein paar Tage.
12.04.2009 von dankscheen
Nigerl = Henne
Schlögel = in dem Falle Umschreibung für das Ei
In lesbarer Form für alle:
Geht eine Henne,
über die Stiege,
hat das Ei noch im Hintern.
Der 1. Preis... was gab es da eigentlich ? *g
12.04.2009 von Weibi
Lieber dankscheen,
Bravo!
Als Preis erhältst du ein rotes Osterei und folgende
Hinweise zum Verzieren von Ostereiern:
Man verguldts, man versilberts, man belegts mit schönen Flechten und macht allerhand Figuren darauff, man marmelirts, man mahlts auch und ziehrts mit schönen erhebten Farben, man kratzets aus, man machet etwan ein Oster-Lämblein, ein Pelican, so seine Junge mit aignem Blut speiset oder die Urständ Christi oder was anders darauff, man siets, man färbts grün, roth, gelb, goldfarb etc. Man machts auch schön gesprängt, und verehrt es hernach ein guter Freund dem anderen. Ja, man tragts heut in großer Menge in die Kirch zur Weych.
Aus: „Ovum Paschale novum oder Neugfärbte Oster-Ayr“ (1700 in Salzburg in 2. Auflage bei Melchior Haan erschienen).
Liebe Grüsse, Weibi
12.04.2009 von dankscheen
Zu der Erweiterung des Rätsels folgende Lösung:
Melchior Haan ist auch der Verleger der 1. Auflage im Jahre 1698.
Der Autor des Buches ist ein Pfarrer und Prediger aus der damals
barocken Zeit.
Sein Name: Andreas Strobl, *1641 in Tittmoning - + 1706 in Puchbach.
Ein Bayer , dessen Pfarre St. Jakob / Puchbach in Bayern lag.
Wie zu der damaligen Zeit üblich waren Menschen mit theologischem
Hintergrund sehr gelehrt und Werke dieser fanden schnell die Wege in
publizistische Kreise.
In diesem Falle gab es einen mehrmonatigen
Aufenthalt von Andreas Strobl in Salzburg, der überwiegend zur Studie
und Weiterbildung diente.
Der Haan Verlag verlegte gerne und oft theologische Schriften.
Info dazu österreichische Prediger – Haan Verlag:
Ein katholischer Priester aus Österreich / Meßkirch Johann Ulrich Megerle *1644 + 1709 Wien brachte besonders bedeutende Schriften der theologischen Richtung dort heraus. Unter Abraham a Sancta Clara, - bei den Augustinern im Kloster Maria Brunn in Wien angenommen - seinem Ordensnamen wurde er einer der bedeutendsten katholischen Prediger der damaligen Zeit.
Zu dem roten Ei hätte ich deshalb gerne ein Blaues.
Wäre das machbar?
Nur die Frage...wie kommt der Preis in noch essbarem
Zustand den langen Weg zu mir ?
*gg
Gruß dankscheen
12.04.2009 von Koschutnig
O Weibi, wie gut passt doch dein Rätsel zum "risus paschalis", zum Osterlachen!
Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat: wir wollen jubeln und uns an ihm freuen. (Psalm 118,24)
--> Die ausgelassene Freude übers leere Grab hat dann schon richtig derbe Spassettln hervorgebracht.
Aus dem Vorwort des Andreas Strobl zu seinem "Neuen Osterei" von 1698:
...lasset den Predigern zu, ihre Zuhörer mit einem erfreulichen oder kurtzweiligen Gedicht oder Oster-Märl auffzumuntern, damit die hernach auff die darauff folgende geistlich Lehr auffmerksahmer werden".
Der neue ev. Bischof Michael Bünker hat zusammen mit Peter Karner dazu ein Büchl verfasst:
"Der Gestank des Todes und der Duft der Auferstehung. "
Gibt's im Styria-Verlag.
K
16.04.2009 von Weibi
@dankscheen:
Fahr mal nach Gurk. Dort im Klostergarten, wo die Hl. Hemma wohl ihre Hendln fütterte, da hab ich vor 30 Jahr zwei Eier vergraben. Ein rotes und ein blaues.
Wenn die Chinesen 100jährige Eier essen können, bin ich mir sicher, du kannst auch meine 30jährigen geniessen
Die hier gegebenen Informationen fand ïch übrigens sehr interessant, danke @dankscheen und @Koschutnig. Sehr schlau, dieser Strobl. In Amerika wird gesungen, getanzt und geklatscht - warum werden bei uns keine Witze mehr erzählt. Was wäre das für ein Zulauf am Sonntag!
Nur über die Herkunft des Wortes Nigerl bin ich mir noch nicht im klaren. Habt ihr eine Idee?
lG, Weibi
17.04.2009 von Koschutnig
Nigerl? War's vielleicht ein politisch unkorrektes schwarzes Henderl?
Der Eduard Pötzl, Schriftsteller und Journalist (1851-1914), kann's auch nicht erfunden haben, dafür war er zu spät dran: seit 1874 als Gerichtsberichterstatter und seit 1884 als Feuilletonist des "Neuen Wiener Tageblatts" tätig.
"Mit seinen häufig im Dialekt geschriebenen Wiener Kulturbildern gilt Pötzl neben Friedrich Schlögl als der bedeutendste Repräsentant des Wiener Feuilletons in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er schuf die typischen [?] Wiener Figuren des 'Gigerl' und 'Herrn Nigerl' und veröffentlichte u. a. Wiener Skizzen aus dem Gerichtssaal (1884), Die Leute von Wien (1889) und Der Herr Nigerl und andere humoristische Skizzen (1892)" (DBE). http://www.hoerbuch.cc/cover/pdf702.pdf
...und alle Fragen bleiben offen.
K.
20.04.2009 von Weibi
Ja, Koschutnig,
an ein schwarzes Hendl hab ich auch schon gedacht, war mir aber nicht sicher.
Wie du sagst, alles offen ...
lG, Weibi
21.04.2009 von dankscheen
Es sind für mich keine Fragen offen geblieben...
Es wurden die erste Frage (Grundfrage) erläutert und beantwortet.
Die Erweiterungsfrage der Auflage wurde ausreichend erläutert
und beantwortet.
Der Beitrag vom Fr Apr 17, 2009 7:59 pm geht nicht im Geringsten
auf eine Klärung einer Frage nach, sondern zieht es eher ins
Lächerliche hinein.
Schon garnicht hoffe ich, dass der Zusammenhang
Nigerl und schwarz nicht mit Neger/Nigger in Einklang zu verstehen ist!
...alle Fragen bleiben offen ?
Ja, wenn man(n) stets neue inden Raum stellt ist es sicher so.
Sind mit meinen zwei Beiträgen denn noch Unklarheiten für das Vorausgegangene noch da ?
Der Ursprung des Nigerls werde ich bei Gelegenheit dir,Weibi in einer PN schreiben. Vorausgesetzt, es ist ein ernsthaftes und sachliches Interesse daran gegeben.
Eine weitere öffentliche Stellungnahme wie geschehen entgeht dann solch einer Irrdeutung wie geschehen und bleibt mir erspart.
dankscheen
21.04.2009 von Koschutnig
Ach, bitt' schön, dankscheen, wie könnt' ich wohl etwas, das zum Osterlachen gehört, noch ins Lächerliche ziehen?
Außerdem, 'Neger' ist an sich grad so wenig ein Schimpfwort wie 'Jude', 'Österreicher'. 'Katholik'. 'Seppl' oder 'Feldkirchnerin', außer, man verwendet es als eines. Klar kann ich jemanden beleidigen, wenn ich "du, du, du Séppl!" sag oder "du Katholik, du!"; doch nur ein krankes Hirn wird etwa 'Zigeuner' mit "Zieh-Gauner" in Verbindung bringen. Ich hab ja auch einen Wiener in Israel sagen hören: "Die Wiener Ju-, die Wiener Israeli ..." Krank, nicht wahr? Reif für den Psychiater bei solchen Verdrängungen, würd' ich meinen.
Und sicher dürftest du wissen, dass Négritude ein wunderbares Konzept darstellt, ein Begriff, der vom afro-karibischen Dichter Aimé Césaire (1913-2008) schon 1939 geprägt wurde für die Rückbesinnung der Afrikaner und Afroafrikaner auf ihre afrikanische Kulturtradition. Der großartige Poet Léopold Senghor (1906-2001), der als Dichter der erste Staatspräsident des Senegal wurde, 20 Jahre lang ein geliebtes Staatsoberhaupt war, das erste schwarze Mitglied der Académie Française war und mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde, nach dem der Flughafen von Dakar und die Universität von Alexandrien benannt sind, der war der weltweite Verkünder dieses Konzeptes der Négritude als Aufwertung afrikanischer Traditionen, einer Rückkehr zu den afrikan. Quellen, einem Kampf gegen den Kolonialismus. Senghor baute diese Négritude zu einer philosophischen und politischen Ideologie aus, die nicht mehr auf europäischen Humanismus hin ausgerichtet war (du kennst vielleicht seinen Essay Négritude und Humanismus von 1964).
Aber verklemmte Leute, die nichts als ein wenig Englisch können und das tatsächlich verächtliche Schimpfwort "nigger" kennen (das heut übrigens vielfach von Afro-Amerikanern g e g e n s e i t i g verwendet wird!), sind in jüngster Zeit auf den perversen Gedanken gekommen, dass alles, was ähnlich klingt, auch bös gemeint sein müsse.
Wie steht's mit denn mit den Negro Spirituals? Wie steht's mit der Republik Niger oder mit der Bundesrepublik Nigerien, oder mit Afrikas drittgrößtem Strom, dem Niger? Übrigens - das ist ein Berberwort - n'egghirren - und bedeutet 'Fluss'.
All das beantwortet aber immer noch nicht weibis Frage, woher das Wort 'Nigerl' fürs Hendl kommt. Aber schön, dass du uns wenigstens Letzteres dankenswerterweise mitgeteilt hast.
So ich dich gekränkt hab durchs Zitat "alle Fragen offen", dann verzeih! Es war ja nicht wörtlich gemeint. Damit endete Reich-Ranicki seine Literatursendungen nachdem nach stundenlangem Diskutieren auch alles geklärt schien.
K.
22.04.2009 von dankscheen
http://tbn1.google.com/images?q=tbn:XPelGmbfh8UZ9M...
Ohne weitere Worte.....
22.04.2009 von Weibi
Aber meine Herren,
ihr werd' doch nicht!
Nein so was, und ohne allen Grund!
Und da wollte ich gerade. Aber so!
Na, dann besser nicht.
Und überhaupt, hab auch viel zu tun!
So viele Missverständnisse und böses Blut!
Und alles wegen.
Also dann, ich geh mich jetzt in Humor.
lG, Weibi
05.05.2009 von Koschutnig
Noch was zum [u:h6xfv8qq]Osterlachen [/u:h6xfv8qq] (risus paschalis):
http://diepresse.com/home/kultur/literatur/469443/...
"Osternacht-Gottesdienste: Der Liebe Augustin und die Auferstehung
Wie zwei evangelische Pfarrer zehn Jahre lang das mitternächtliche „Osterlachen“ übten."
10.04.2009 | 17:56 | THOMAS KRAMAR (Die Presse)
LG
K