Kommentare (5)
heutzutage kaum mehr im Gebrauch,
aber früher auf dem Land war das ein alltägliches Wort, das Mittagsbühn erklang immer Punkt 12 in den Fabriken, um die Pause zu verkünden, oder wenn die Gemeindesirene erklang (bühte) wusste man, es ist was passiert; die Männer der Freiwilligen Feuerwehr wurden mit dem Bühen verständigt, sich zum Einsatz zu sammeln
Amalia 13.07.2007
Kenne ich leider nur mehr von meiner Oma (1900 - 1973), die hat es - glaube ich - auch für das Geräusch von Folgetonhörnern u. Ä. verwendet). Siehe auch HeleneT's Eintrag gleicher Schreibung.
Brezi 18.07.2007
@brezerl, zur info, wegen zweiteintrag
dieses *BÜHN*, von der Sirene, das ich meine, ist etwas urwüchsiges altes, ich habe es noch immer im Ohr, das muss man gehört haben, dass man es kennt. Tut mir leid, aber ich konnte mich mit Helenes Übersetzung nicht anfreunden, das wirkt so befremdlich auf mich. (bühn im Zusammenhang mit Alarmanlage und brüllen, und ohne Erklärung?)
ich kannte als Kind bis in die Jugendzeit hinein das Bühn, das war ein eigenartiger Heulton. Aber auch der Zug bühte, bevor er unbeschrankte Strassen querte, oder kurze Zeit bevor er in die Station einfuhr, ein Zeichen, dass er bald kommt. Der Klang unterschied sich von dem der Sirene, man konnte ihn zuordnen.(Irgendwann wurde das *bühn* beim Zug, durch den Pfiff ersetzt, eine total andere Klangfarbe) Damals hatte nicht jeder eine Uhr, man wusste, wie lange man gehen muss, schaute auf die Küchenuhr, und ging entsprechend vorher fort.
Alarmanlagen? das war damals ein Fremdwort für uns: Ja, die brüllen, pfeiffen, schrillen, heulen auch - aber anders, plärren und was sonst noch alles, aber bühn tun die nicht.
Das klingt als würd ich sagen: das Schnauferl (der Bolide)raste mit 360 kmh über den Nürburgring.(vergleichsweise)
Amalia 03.09.2007
Ich hab´sogar noch eine echte Sirene
Wisst´s so einen Riesenteller mit Stangl auf dem Dach - noch ein Kriegsrelikt - im Ohr. Das ist schon ein eigener Klang, den vergisst man nicht so schnell ...
JoDo 03.09.2007
nach einem Ausflug aufs Land, eine kleine Begebenheit hinzufüge
Als in einem Gasthaus ein kleines Kind plärrend zum Heulen begann, hörte ich von Nebentisch ein alte Frau sagen: Na warum büht, denn der goar so, da fiel mir ein, dass meine Grossmutter das auch immer für durchdringendes Kinderweinen gebrauchte.
Durch Bekannte bei der Schmalspurbahn im oberen Waldviertel, erfuhr ich, dass die Mariazellerbahn noch immer büht, ich weiss aber nicht , ob das noch DIESER Originalton ist, weil ich sie selber nicht kenne, vielleicht weiss jemand mehr dazu.
Quelle:
http://www.byronny.at/originale/mundart.htmbühn: schreien, heulen
noch heute die Bezeichnung für das Tonsignal der Mariazellerbahn:
I hear d Bauhn scho bühn = es ist Zeit, zum Bahnhof zu gehen, der Zug ist schon in der Nähe (die angebliche Wortkargheit ist also nur eine Art von Effizienz)
Mundartgedicht: A kloane G'schicht über d' Zöllabåhn
Amalia 05.11.2007