Kommentare (5)
Sehr interessantes Wort!
Das Wort ist offenbar heute in Altbayern nicht mehr in Gebrauch, in zeitgenössischer Literatur findet sich jedenfalls nichts dazu. ABER:
Johann Andreas Schmeller, Bayerisches Wörterbuch, 1877 (wörtlich zitiert): Der Borzen (Baerzn, Batzn, Bouzn) [ … ] Mos-Borzn, Erdhügelchen im Moorgrunde, Horst, Bürste [ … ] „Porzholz … Acht Schober Pairzen“, [ … ] „Einen Schober Portzen abzuhackhen und aufzubinden 3 Kr.“ [ … ] salzb. Wald-O[rdnung]. [ … ] „Die Örtter der Schwarzwäld so nitt fruchtbar Holz gegen der Höch tragen, sondern allein Löckach und parzig Holz der ennden wächst.“ (Ende des Zitats.) [ ] bedeutet Auslassung von Unwichtigem oder Einfügung von mir. Auf jeden Fall scheint eine Verwandtschaft zu dem Wort „Bürste“ zu bestehen. Es wäre sehr interessant zu erfahren, in welchen Gegenden Österreichs dieses oder ein ähnliches Wort noch verwendet wird!
Josef 23.02.2008
Im Lungau
wird nach L.Ziller (Sbg. MA-WB) dieses Wort für "kleines Bäumchen" verwendet. Er führt es zurück auf mhd.'barzen' strotzen, hervordrängen. Im Pinzgau sprechen wir von "Boschn", eine Gruppe davon ist "a Boschach". Nach den Sturmschäden der vergangenen Jahre muss man wieder "Boschn setzn" (aufforsten)
system02 23.02.2008
@finaggl
Der oder die „Boschen“ haben wahrscheinlich mit „Porzn“ nichts zu tun. Das Wort „Boschen“ oder „Buschen“ (bei uns in Altbayern für Busch, Strauch, oder „Palmboschen“ an Ostern) leitet sich von mittelhochdeutsch „bosche“ ab. Das italienische Wort „bosco“ (Wald) ist höchstwahrscheinlich ein Lehnwort aus dem Deutschen.
Josef 23.02.2008
s. a. "Geporzach"
Geporzach Koschutnig 27.02.2012