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Jan Hus (* um 1369/1370/1371 wahrscheinlich in Husinec, Okres Prachatice; † 6. Juli 1415 in Konstanz auf dem Scheiterhaufen), auch Johannes Huss (nach seinem wahrscheinlichen Geburtsort Husinec), war ein christlicher Reformer und Märtyrer. Er war Priester und eine Zeitlang Rektor der Karls-Universität Prag. Die nach Jan Hus benannte Bewegung der Hussiten geht zum Teil auf sein Wirken zurück.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Hus
Nach der Verbrennung von Jan Hus 1415 suchte der böhmische König Wenzel die empörten hussitischen Anhänger aus Kirchen- und Staatsämtern auszuschließen. Dies führte zu einem Aufstand. Dabei kam es am 30. Juli 1419 zum ersten Prager Fenstersturz, bei dem Hussiten das Rathaus stürmten und einige Ratsherrn aus dem Fenster warfen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hussiten JoDo 04.05.2007
Jan Hus mag manche aufgehusst haben - aber sein Name hat so gar nichts mit dem Wort zu tun!
berberitze 12.06.2015
Bessere Erklärungen sind rar: „hussen“ dürfte wohl vom Ruf „huss!“(wie „hussa!“) an den Hund herrühren – da beginnt doch ein Lied des wunderbaren Oswald von Wolkenstein (1376-1445 und Zeitgenosse des Johannes Huss 1370-1415 ) : „Nu huss sprach der Michel von Wolkenstain“, und dazu passt dann wohl ein mhd. Verb mit der Bedeutung ‚sich schnell bewegen, hetzen, reizen’. Nichtsdestoweniger ist hübsch, was in einem Geschichtswerk über Kärnten erzählt wurde (und den sächsischen User Compy sicherlich berührt):
In Prag, der ersten deutschen Universität, hatten die Deutschen über die Böhmen das Uebergewicht. Die letzteren wollten den Uebermuth jener nicht mehr dulden, und K. Wenzel, von den berühmten Doktoren Johann Huß und Hieronymus von Prag aufgehetzet (daher noch das Auf- und Anhusen, ein Volksausdruck, den Adelung nicht kennt) machte aus den Slaven drei, aus den Deutschen nur eine Nation. Diese dadurch verletzt, zogen nach Tausenden fort, und gaben dadurch zur Stiftung der Leipziger Universität Anlaß.
source: Heinrich Hermann, Handbuch der Geschichte des Herzogthumes Kärnten in Vereinigung mit den österreichischen Fürstenthümern, Klagenfurt 1843, S. 501
Erwähnenswert ist aber auch, dass der Kärntner Pfarrer Anton Überfelder in seiner Sammlung kärntnerischen Dialekts zwischen dem mundartlichen (
ån-) und einem dem Standard ähnlichen Wort mit
an- differenziert:
ånhuss’n, aufreizen, aufhetzen, z.B. er håt mi ånghuss't, d.h. er hat mich gereizt, dieses oder jenes zu thun.
anhusn, anreizen, aufstacheln. In Prag, der ersten deutschen Universität [...] S. Hermann's Handbuch der Geschichte Kärntens. Heft IV. S. 501
source: Anton Ueberfelder’s Kärntnerisches Idiotikon, hg. v. Simon Martin Mayer (1862)
Koschutnig 28.11.2017