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Ärar vs. Fiskus
„Ärar“ wird jetzt einfach als „Fiskus“ definiert, doch wenn heute das Wort „Fiskus“ das allein übliche für die Staatskasse ist, verwendet man eigentlich den unrichtigen Begriff.
Das Ärarium (von lat. aes „Bronze“ – dann das Wort fürs Kleingeld) war die antike römische Staatskasse aus Steuern, Kriegsbeute und Pachtgeldern unter der Aufsicht des Senats und verwaltet von zwei Quästoren.
Der Fiscus hingegen war die kaiserliche Kasse, der seit Augustus ein Teil der ärarischen Einnahmen zufloss und über die der Kaiser allein verfügte, darüber aber auch Rechenschaft ablegen sollte. Der Fiscus wurde immer größer, das Ärarium immer unbedeutender, und als auch die Verwaltung des Ärars in die Hände von kaiserlichen Beamten überging, wurde schließlich der Fiskus des Kaisers zur Staatskasse überhaupt.
In Österreich wurden die Begriffe "Ärar / ärarisch" bis zum Ende der Monarchie für das Staatsgut verwendet:
"...Ihre Herstellung und Erhaltung werden aus dem Staatsschatz (Staatstraßenfond) bestritten. Über die technisch-ökononische Administration der ärarischen Straßen bestehen besondere Normativbestimmungen." Mischler-Ulbrich: "Oesterreichisches Staatswoerterbuch: Handbuch des gesammten oesterreichischen oeffentlichen Rechtes" (1897), Bd.2, T.2 S. 1568,
http://tinyurl.com/3k69mxv Auch von "ärarischen landwirtschaftlichen Schulen" ist da die Rede (S. 1459)
Zum Ärar - als „
Hofärar“ - zählte z.B. auch alles, was vom Kaiserhaus zwar genutzt wurde, ihm aber nicht gehörte, sondern Eigentum des Staates war (z.B. Hofburg, Schönbrunn etc.)
Auch ein
„Militärärar“ gab’s: nicht nur Kasernen, auch das:
12 ärarische Officiers- und Unterofficiers-Reitpferde, 138 ärarische Zug- und Reservepferde Titel Österreichische militärische ZS Bd. 1, 41 (1900), S. 259.
http://tinyurl.com/3jonfy6 Koschutnig 24.09.2011