Kommentare (6)
Spinni?
Das steht seit 2004 ein so feines Wort und keiner merkt es...
klaser 10.08.2007
Fürwahr ein zu Unrecht in der Versenkung verschwundenes Wort
Deshalb ist es immer gut, es so wie klaser zu machen und einen Kommentar zu hinterlassen. So kommt das Wort wieder an die Oberfläche (sprich auf die aktuellste Seite von "Daham") und wird wieder bemerkt. Ein anderes Mittel, dem beizukommen, fällt mir nicht ein.
Brezi 10.08.2007
A schöne Leich
Von Benedikt Mandl, Wien
Wo sonst wird dem Sterben mehr gehuldigt als in Wien? Prächtige Mausoleen, melancholische Steinskulpturen und makabre Knochen- und Mumienaustellungen verteilen sich über die zahlreichen Friedhöfe der Stadt. Eine Totentour durch die Donaunekropole.
Es ist eine merkwürdige Liebe, die da von den Wienern gepflegt und gehätschelt wird, mit der sie selbst im Suff in den Heurigen der Vorstädte noch kokettieren: die Liebe zum Tod, zur eigenen Vergänglichkeit und zu den Toten. Der Wiener Zentralfriedhof ist Europas größte Nekropole, seit der Eröffnung 1874 wurden hier drei Millionen Menschen begraben. Viel mehr, als Wien lebende Einwohner hat. Andre Heller nannte ihn einmal ein "Aphrodisiakum für Nekrophile"
http://www.spiegel.de/reise/staedte/0,1518,497502,00.html http://www.unbekannteswien.at/archiv/11-98/titel/titel.html http://www.aerztewoche.at/viewArticleDetails.do?articleId=3781 JoDo 11.08.2007
Wie ich sehe, war es gut zu warten, bis jemand wirklich Berufener einen ordentlichen Kommentar zur "schönen Leich'" abgibt. Dass es sie gibt, ist mir sofort bei dem Wort eingefallen, aber ich hätte nicht so etwas Informatives dazuschreiben können. Und ich hatte mit meiner Prognose recht, wer dieser Berufene, der's schließlich gemacht hat, wohl sein würde ... na war ja auch keine Elferfrage.
Brezi 11.08.2007
Bestattung ist eine schlechte Übersetzung: richtig ist Begräbnis.
Mit Bestattung ist der Arbeitsvorgang gemeint, den Sarg (die Urne) in die Erde zu bringen, Begräbnis meint das ganze Ereignis.
berberitze 23.06.2015
Die Leich.
[...]
Hinter dem Sarge schritt der Herr Franz, der Zylinder glastete im Spiegelglanz, würdig schwang der schwarze Gehrock mit im Trauerschritt. Kurz war die Reihe der männlichen Begleiter, lang dagegen die Frauenreihe. Dort schritt im ersten Paare die Pepi in tiefer Trauer, mit wallendem Schleier, den vollen Busen hob ein leichtes Schluchzen. Dann kamen die Damen Wotruba, Hammerer, die Frau Direktor Weghofer, das Fräulein Tini, Frau Klempa, die dicke Wetti und viele andere; unter diesen ragte gar seltsam eine kerzensteife Hagere heraus, mit langem Eierkopf und energischem Tritt.
»Ui Jessas, die Bimstengl!« hatte Frau Wotruba ausgerufen, als sie der Stolzen ansichtig geworden war. »Dö Heugeign laßt ka Leich aus, wo ihr Mann dabei is, dö is schon mit dem halbertn Varein ganga . . .«
source: Rudolf Stürzer, Die Lamplgasse (1921)
Es muss allerdings nicht immer
eine schöne Leich sein!
Koschutnig 31.05.2016