Kommentare (5)
Du gehst mir ab - du fehlst mir - ich vermisse dich
würde es genauer treffen (er geht mir ab, ihr geht mir ab, usw)
Amalia 01.10.2007
Unterschied:
In D kann etwas abgehen (ein Fest, ein Ereignis, eine Party),
in Ö kann jemandem etwas abgehen ("Du gehst mir ab" - Du fehlst mir).
Das ist ganz und gar nicht Dasselbe.
JoDo 24.01.2014
Sehr gut ein Beitrag von R.Sedlaczek im "Austria-Forum"
zu den möglichen Verständigungsschwierigkeiten bei Nutzung des Zeitwortes
"abgehen", siehe:-
http://austria-forum.org/af/Wissenssammlungen/Österreichisches%20Deutsch/abgehen%20-%20fehlen Compy54 25.01.2014
In Österreich scheint's am selbstverständlichsten zu sein,
z.B. bei Stefan Zweig: »Sie erinnert äußerst deutlich daran, dass eine nur auf den Säbel und den Sieg gegründete Regierung immer mit der ersten Niederlage fällt und dass jeder Herrscher, dem die natürliche Legitimität des Blutes und der Ahnen
abgeht, sich unbedingt und rechtzeitig eine neue schaffen müsse.(„Joseph Fouché, Bildnis eines politischen Menschen“, 1929)Doch wenn's auch in D offenbar nicht überall existiert (s. Compy > Sedlaczek > Piefke-Saga),
so ist's, betrachtet man die Herkunft der Autoren der folgenden Beispiele, doch auch in D recht weit verbreitet und gar nicht so umgangssprachlich und landschaftlich, wie das im Duden-Synonymen-Wb. unter "fehlen 2)" bzw. unter "vermissen" behauptet wird: • »Militärische Fähigkeiten
gingen ihm ab« (Frank Thieß „Das Reich der Dämonen". Der Roman eines Jahrtausends, 1941) :
• »Chemluth kannte, wie alle Tabakhütchen, keine Angst. Das heißt nicht, dass er mutig war, denn mutig kann nur jemand sein, der die Angst kennt und sie überwindet. Es war einfach so, daß Tabakhütchen dieses Gefühl völlig
abging , weil sie grünes Blut hatten und in ihrem Blutkreislauf das Adrenalin fehlte. Ein Tabakhütchen bemerkte zwar, wenn es in Gefahr war, aber es machte sich einfach nichts daraus.« (Walter Moers: „Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär“, Frankfurt 1999)
• » … wenn jener nicht den Humor besessen hätte, der der den Organen der … Teppichbehörde
abging« (Hermann Kasack: „Der Webstuhl“, Frankfurt 1949) :
• Auch Goethe: »Was dem Dilettanten eigentlich
abgeht, ist Architektonik im höchsten Sinne, diejenige ausübende Kraft, welche erschafft, bildet, konstituiert « (zitiert nach Werner Busch: „ Das sentimentalische Bild“, München 1993)
• Und Weizsäcker: »Mein Vater hatte einen guten, der Komplikation fähigen Verstand und einen ganz einfachen Charakter. Menschen, denen eine dieser beiden Eigenschaften
abging , haben es immer schwer gehabt, ihn zu verstehen.« Carl Friedrich von Weizsäcker: „Bewußtseinswandel“, München 1988)
• »Ein rechter Grobian sein: ein Polterer und Rohling, dem jedes Feingefühl
abgeht« (Lutz Röhrich in: „Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten“, Berlin 1994)
• »Dafür ist die Zeit eines Arztes, die dann letztlich den Patienten
abgeht , zu kostbar« (Heinrich Hannover: „Die Republik vor Gericht 1975 – 1995“, Berlin 1999)
• »Was kann das bedeuten, wo doch ein Algorithmus das Urbild der Vorherbestimmtheit, des
mechanistischen Weltbildes ist, etwas absolut Starres, dem jegliche Freiheit
abgeht ? « (Peter Rechenberg: „Was ist Informatik?“, München 1991)
• Ziemlich alt aus Ost-Preußen: »Was dem Schießgarten an botanischem Interesse
abging, ersetzte er jedoch an zoologischem.«(Vaterländisches Archiv für Wissenschaft, Kunst, Industrie und Agrikultur, oder Preußische Provinzial-Blätter, Jg. 21, Königsberg 1839) • und recht neu aus Hamburg: » Joschka Fischer, der aus diesem Buch manches über sich lernen kann, hat das Glück gehabt, einer Biographin zu begegnen, die es versteht, diesen abenteuerlichen Lebenslauf, der auch den Stoff für einen Entwicklungsroman der 68er-Generation geboten hätte, wie er uns noch immer
abgeht, in die historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einzufügen.« (Die Zeit, 24.10.1997)
Koschutnig 26.01.2014
Das Verb "abgehen" ist auch in seiner 13. Bedeutung "jemandem fehlen" gmd.
Also bitte löschen.
Standard 22.05.2016