Kommentare (3)
ich kenne es im Zusammenhang mit : Nussn kiefeln, also Nüsse abschälen
shetlandpauli 27.02.2007
kiefeln und kniefeln
Mir ist "kiefeln" nur im übertragenen Sinn ("an einem Problem kauen") geläufig, doch mit Erstaunen habe ich "kiefeln" tatsächlich als "nagen" bei einem
Sachsen entdeckt:
Am Donnerstag sieht Herr Weise seinen Sohn beim Abendessen lustlos an einem Brotkanten kiefeln In: Rainer Schade: "Der Sonntagsmörder. Geschichten von Herrn und Frau Weise," Berlin 1977, S. 58
Ein sehr ähnliches Wort - "kniefeln" - findet sich in einer alten deutsch-mährischen Zeitschrift 1815:
Moravia: Zeitschrift zur Unterhaltung und Vaterlandskunde“ vom "1. Juny" 1815 (S. 341)
»Knieseln, kniefeln,« käuen; das Eichhörnel kniefeltÄhnlich in einem anderen Werk über eine altösterr. Mundart:
Ernst Schwarz u.a.: Sudetendeutsches Wörterbuch, Band 4, S. 157:
•
ver-kniefeln: schw. trans.: etw. mit Wohlbehagen verspeisen Dazu passt ein Chatroom-Posting:
• "kanifeln als sudern etc. da dürft es sich um ein verquickung der ausdrücke kiefeln und kniefeln (beides an etwas kauen) und eben karnifeln handeln " http://tinyurl.com/6z9rxdt Koschutnig 19.05.2011
Das Verb "kiefeln" für gmd. "nagen; mit etwas Schwierigkeiten haben" ist österreichisches Standarddeutsch.
Standard in ch und de: knabbern
(Variantenwörterbuch, Duden)
In Ostschweizer Dialekten verwendet man dafür "chaflè".
Das Verb "chìflè" hingegen steht in einigen Deutschschweizer Dialekten für das gemeindeutsche "keifen". (Bietenhard)
.
Standard 21.05.2016